/* Curriculum vitae Home Fonts Anleitungen Gästebuch Impressum Fonts 2 Downloads Literatur 1962... Februar, Meine Mutter war noch einmal in den Laden gegangen. Der nackte Betonboden sorgte ständig dafür, das die Ware einstaubte. Als sie den Laden verließ, blickte sich Richtung Fischmarkt - Merkwürdig, warum sehen die Straßen so merkwürdig aus? Noch wussten wir es nicht, aber halb Hamburg war damals in den Fluten der Elbe versunken. Auch mein Onkel war betroffen - auch er musste seine Wohnung verlassen. Tage später, die Wassermassen waren größtenteils abgezogen ging es ans Aufräumen. So fuhr meine Mutter nach Finkenwerder um ihren Bruder und seiner Frau zu helfen. Was war denn das? sie hatten die komplette Wohnung ausgeräumt. "Das kriegen wir doch wohl alles neu, oder?" Mutter ahnte, das dies ein Trugschluss sein müsse und holte das noch zu rettende Hab und Gut in die Wohnung zurück und machte bis spät in die Nacht erst mal sauber. So kam sie auf die Idee, das man das mit vielem ja auch machen könne, was da draußen liegt, angeblich "Verseucht" im eiskalten Februar. So wurde mein Vater zur freiwilligen Abfuhr von den unendlichen Mengen an scheinbar unrettbar verschmutzten Dingen. Zuhause wusch Mutter alles wieder ab - vieles landete im Laden, frisch gewaschen und geputzt. Unser Keller war bis zur decke mit Eingewecktem befüllt - wie sollten in die dicht geschlossenen Gläser irgendwelche Gifte und Bakterien aus der Elbe kommen? Leergegessen wanderten auch diese Gläser in den Verkauf - und die Flutopfer kamen und kauften sich die verlorenen Gläser für die nächste Ernte zurück - Toll zu solch günstigen Preisen... Für das Geld wurde dann der Campingwagen angeschafft... Aber auch andere Erinnerungen blieben: Das "Alte Land" hatte deutlich an Schönheit eingebüßt, und an den Straßen lag das ertrunkene Vieh, seltsam straff aufgeblasen, wie ein praller Luftballon.